Energieeinsparung - Sinn oder/und Unsinn
 
Die Energieeinsparverordnung ist die Grundlage des Energieausweises.
Die ENEV 2007 hat sich gerade etabliert und wir nun durch die ENEV 2009 ersetzt,
welche im Oktober 2009 in Kraft treten soll und erhöhte Anforderungen enthält.
 
Nach wie vor ist unter bestimmten Voraussetzungen die Erstellung eines verbrauchsorientierten
bzw. eines bedarfsorientierten Ausweises möglich/notwendig.
 
Der verbrauchsorientierte Ausweis gibt lediglich den Verbrauch in Bezug auf die Fläche/Volumen an,
es handelt sich um einen Mittelwert bezogen auf 3 Heizperioden.
Die Aussagefähigkeit lässt zu Wünschen übrig.
 
Der bedarfsorientierte Ausweis geht ins Detail, aber auch hier lassen sich durch div. vereinfachte
Verfahrensweisen, Korrekturen bilden, welche keinen eindeutigen Vergleich der Verfahren zulassen.
 
Um was geht es also?
Soll der Hauseigentümer wissen, was sein Haus verbraucht, sollen Mieter anhand
der Vergleichszahlen einen Qualitätsstandard vorgespiegelt bekommen?
 
Bei der Energieeinsparungsverordnung, so sollte man meinen,
geht es um die Einsparung von Energie und somit auch um die Reduzierung der Kosten.
 
Es sollten folgende Aspekte bedacht werden:
Energie muss eingespart werden, da es bereits „10 nach 12“ ist, der Ausstoß von Schadstoffen
muss reduziert werden.
Die bekannten Ressourcen neigen sich dem Ende, die Erderwärmung nimmt stetig zu.
Das Ausmaß der zu erwartenden Katastrophen, wird immer wieder aufgezeigt.
Es wird jedoch sehr zögerlich reagiert, da offensichtlich materielle und ökologische Interessen
nur schwer zu vereinen sind.
Sowohl das ökologische, wie auch das ökonomische System sind durch den Klimawandel stark
belastet.
 
Die Energieeinsparungsverordnung setzt somit positive Impulse.
Aber, diese sollten eindeutig formuliert und es sollte auf deren Umsetzung geachtet werden.
Was nützt es, wenn der Hausbesitzer gezwungen wird, einen Energieausweis erstellen zu lassen,
mit einer Gültigkeitsdauer von 10 Jahren und dieser im Treppenhaus hängt.
Die Pflicht ist erfüllt und das war es. Dieser Ansatz ist nicht zu empfehlen, insbesondere nicht bei
verbrauchorientierten Ausweisen.
 
Es macht nur einen Sinn, wenn die Immobilienbesitzer bzw. die Bauherren für die Thematik des
Energieverbrauches und der Energieeinsparung sensibilisiert werden.
 
D.h. es sollten generell nur noch Ausweise ausgestellt werden, welche sich am Bedarf der Häuser/Nutzer
orientieren und einer einheitlichen Erstellung unterliegen.
Dies setzt jedoch eine intensive Auseinandersetzung mit der Bausubstanz und der Gebäudetechnik voraus.
Wenn entsprechende Ergebnisse vorliegen, können diese mit den Eigentümern erörtert und an einer sinnvollen
Umsetzung geeigneter Maßnahmen gearbeitet werden.
Nicht die Vorschriften und die Pflichterfüllung tragen zur Energieeinsparung bei, sondern eine Sensibilisierung
aller Betroffenen für die Thematik und die konsequente Umsetzung der geeigneten Maßnahmen.
 
Der krankenden Automobilindustrie wird mit der Abwrackprämie unter die Arme gegriffen.
Unter rein energetischen Gesichtspunkten, wird Energie verschleudert.
Brauchbare Fahrzeuge, in welchen viel Energie steckt, allein durch den Herstellungsprozess, werden vernichtet.
Auch bei dem Prozess der Vernichtung wird wieder Energie aufgewandt.
Die Abwrackprämie ist somit eine Energievernichtungsprämie.
Die neuen subventionierten Fahrzeuge können diese Energieverschwendung, erst in vielen Jahren, wenn über-
haupt, kompensieren.
Das Absatz/Umsatzproblem wird nicht gelöst, sondern nur auf einen späteren Zeitpunkt verlagert.
 
Statt sinnloser Abwrackprämien, für Autos zu bezahlen, scheint es sinnvoller und effektiver „Energiesparprämien“
für energetische Gebäudesanierungen anzubieten, es würde in die Zukunft investiert.
 
Grundlage dieser Energiesparprämien wäre eine kompetente Bestandsaufnahme der Objekte bzw. detaillierte
Planung, die Erstellung eines qualitativ hochwertigen Energiekonzeptes und eine umfassende Beratung und
Planung insbesondere über Maßnahmen, mit welchen tatsächlich Energie eingespart werden kann. Das Ziel
sollte eindeutig eine Reduzierung der Primärenergie sein.
Was nützt dem Hauseigentümer ein Zahlenwirrwarr, es interessiert, was verbraucht wird bzw. welche Kosten
für den Verbrauch entstehen.
In den Prämien sollten die Kosten für die Ausschreibungen der auszuführenden Handwerksleistungen und die
Kosten für die Überwachung der Leistungen enthalten sein. Weiterhin sollten 10 % der notwendigen Handwerks-
leistungen vom Staat übernommen werden. Für die restlichen 90 % der Bauleistungen sollten zinsgünstige Kredite
 z.B. 2% und 1% Tilgung zur Verfügung gestellt werden.
 
Die Folge:
Die Immobilieneigentümer/Bauherren würden entlastet. Es besteht Interesse an einer sinnvollen energetischen
Bauweise und der Einsparung von Energie.
Energieberatung würde von kompetenten Beratern ausgeführt. Die Bauwirtschaft würde von diesen Maßnahmen
enorm profitieren. Die Schadstoffausstöße würden gesenkt. Allein bei öffentlichen Gebäuden besteht ein enormer
Nachholbedarf.
 
Fazit:
Die Energieeinsparungsverordnung sollte nicht auf eine Pflichterfüllung abzielen, sondern auf die Umsetzung
energetischer, nachhaltiger Sanierungsmaßnahmen, mit dem Ziel, dass die Gebäude weniger Energie verbrauchen
und die Umwelt entlastet wird.
Dies muss aber bezahlbar sein, somit darf die Verantwortung nicht auf die Immobilienbesitzer und künftigen Bauherren
verteilt werden.
Sonst könnte, auf Grund steigender Preise, der Effekt einsetzen, dass noch weniger gebaut bzw. saniert wird oder
div. Umwege gegangen werden.
Bauen und sanieren muss bezahlbar bleiben.
 
Es handelt sich also um einen systematischen Ansatz, welcher gründlich unter Beachtung der Interessen aller Beteiligten
geklärt werden muss. Einseitige Verordnungen, können das Gegenteil, des zu erwartenden Effektes erreichen.
 
Statt in überholte Verbrennungstechnologien der Kraftfahrzeuge oder Kohlekraftwerke zu investieren, bedarf es eines
zukunftsweisenden Konzeptes zur Energieeinsparung, die Devise lautet:
geringer Energieverbrauch und saubere Umwelt
 
Energieeinsparung- ja, aber mit System und Verstand!
                                                                                                                                                                            
Auszug aus einem Bericht - August 2009